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Sorgenfalten im schwäbischen Handwerk

Auf den ersten Blick herrscht eine breite Zufriedenheit im schwäbischen Handwerk. 87 % der Befragten aus allen Gewerken vom Augenoptiker bis zum Zimmerer bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als gut oder befriedigend. Damit hat sich die Einschätzung der Firmen gegenüber dem Vorquartal (86 % zufrieden) kaum verändert. Das heißt aber auch, dass die sonst übliche konjunkturelle Belebung im 2. Quartal ausgeblieben ist.

Während die Kfz- und Ausbauhandwerke überdurchschnittlich zufrieden sind, setzt die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung den verbrauchernahen Gewerken (z.B. Friseure, Optiker) weiter zu. Dort sind 77 % positiv gestimmt, nahezu jeder Vierte hingegen bezeichnet seine Lage als schlecht. Sie bilden das Schlusslicht im Gewerkevergleich. Der Anteil der Betriebe aus dem Bauhauptgewerbe, die zufrieden sind, liegt mit 82 % zwar höher. Doch hohe Kreditzinsen und massiv gestiegene Materialkosten lassen wenig Zuversicht aufkommen und führen zu teils erheblichen Auftragsausfällen.



Auftragsbücher noch voll, aber neue Aufträge fehlen  

Mit 9,8 Wochen liegt die Reichweite der Auftragsbestände auf dem gleichen Niveau wie im Vorquartal, aber immerhin eine Woche niedriger als im Vorjahr. In den Bauhandwerken, also bei Maurern oder Zimmerern, liegt die Reichweite bei 11,8 Wochen, im Vergleich zum Vorquartal ist sie um 0,7 Wochen gesunken. Auch in den Ausbaugewerken ist die Reichweite zurückgegangen, allerdings weniger stark. Noch können die meisten Betriebe von einem relativ hohen Bestand zehren. 

Neue Aufträge kommen jedoch deutlich zögerlicher bei den Unternehmen an. Knapp jeder dritte Betrieb spricht im aktuellen Berichtsquartal von rückläufigen Auftragseingängen. Im Vorquartal waren es lediglich 23 %. Vor allem im Bauhauptgewerbe bleiben Aufträge aus. Hier berichtet jeder zweite Betrieb von einem Rückgang an Neuaufträgen. Vor allem im Wohnungsbau ist ein starker Einbruch zu befürchten. Bei den Ausbaugewerken rund um Sanierung, Heizungsaustausch oder Klimaschutz ist die Situation weniger angespannt.  



Erwartungen trüben sich ein 

Auf die kommenden Monate blicken die Handwerksfirmen mit zunehmender Skepsis. Lediglich 8 % gehen davon aus, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verbessern wird, das sind halb so viele wie im Vorquartal. 75 % erwarten keine Veränderung ihrer Lage. 17 % befürchten eine Verschlechterung, im Vorquartal waren es 11 %. Im Bauhauptgewerbe ist der Anteil der Pessimisten mit 32 % fast doppelt so hoch. Fast jeder zweite Maurer oder Dachdecker rechnet mit einem (weiteren) Rückgang bei den Auftragseingängen. 

Stand: 27.07.2023

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Dipl. oec. Bärbl Kohler

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